Montag, 28. November 2011

Datenschutz, Like-Button und so weiter. Eine Einsicht

Erstaunlich, aber nur oberflächlich betrachtet. Peinlich ist aber sicherlich, das nicht auch selbst schon eher bedacht zu haben. Henning Tillmann macht in seinem Blog auf eine interessante Sache aufmerksam. Kurz gesagt: die Like-Button-Hysterie, der 2-Wege-Button und so weiter sind etwas vorschnell gehandelt/gesprochen, schon Bilder und Werbung ermöglichen ähnliche Bewegungsmuster.

PrivacyImg - Ein interaktives Beispiel. 

Ihr seht hier ein einfaches Bild, das nur auf einem anderen Server liegt. Ihr seht auch, was mit dem einfachen Einbinden eines Bildes bereits möglich ist. Um jetzt also tatsächlich datenschutzrechtlich unbedenkliche Websites zu erstellen müsste man auf sämtliche fremde Inhalte (Bilder, Videos, Musik, ...) verzichten. Klar, bei manchen Seiten wäre das vorstellbar, sobald man aber Werbung schalten möchte, oder Dinge kommentieren, oder womöglich sogar nur kommunizieren wird das ein Ding der Unmöglichkeit.

In den letzten Tagen habe ich mich ja mit Micropayment-Buttons beschäftigt und hatte dabei insgeheim Datenschutz-Bauchweh. Die Rechtfertigung vor meinem Gewissen war dann der Zweck. Dass Online-Werbung spioniert ist ja keine Neuheit und andere Buttons können da moralisch gesehen fast nur besser abschneiden. Ein anderes Argument meiner Selbst erweitert meinen Horizont hier aber noch zusätzlich.

Menschen mit datenschutzrechtlichen Bedenken haben immer die Möglichkeit Skripte, fremde Bilder und so weiter Browser-Seitig zu deaktivieren. In meinem Browser zum Beispiel läuft ein Ad-Blocker, dabei geht es mir aber nicht um den Schutz meiner Daten, ich möchte nur möglichst auf Werbungen verzichten. Oft genug ist Ladezeit heutzutage nur mehr der Werbung geschuldet. No-Script und Konsorten erweitern die Restriktionen für Webseiten noch einmal deutlich, damit aber auch die Beschränkungen.

Und damit kommt eben noch ein weiteres Argument, Spionage-Software mag oft lästig sein, aber sie bringt dabei doch immer auch einen gewissen Mehrwert. Im Fall von Facebook wäre das etwa ein soziales Netzwerk. Wer Facebook nicht leiden kann, kann die Facebook-Server ja sogar per Firewall blockieren. Wobei dann ohnehin noch die Frage bleibt, was sie mit Informationen von Menschen machen würden, die mit ihnen nichts zu tun haben wollen. Aber eben wer Facebook aussperrt, bleibt auch aus Facebook ausgesperrt und das ist heutzutage tatsächlich schon eine soziale Frage, ich spreche hier aus Eigenerfahrung.

Ein Argument habe ich noch, es handelt sich um den Hauptgrund warum ich Tracking auf meinem Computer nicht deaktiviert habe. Google und Konsorten mögen nicht nur redliche Dinge mit den Daten anstellen, aber sie bilden damit die breite Masse ab. Ich denke Surf-Verhalten ist letztlich eine Form von Demokratie, oder besser Volksbestimmung, bzw. Volksabbildung. Selbst wenn man viele Politiker nicht für fähig hält, sollte man eben doch wählen gehen.